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Altes Krankenhaus

An der Stelle, des alten Amtsgerichts (bis 1930) und späteren Krankenhauses, stand früher die Burg, welche 1525 im Bauernkrieg zerstört wurde.
Im Jahre 1490 wütete ein großer Brand in Burgebrach. Die Bewohner wohnten in dieser Zeit in der Burg.

Schwesternwohnheim

Für die eigentliche Krankenpflege waren die „Grauen Schwestern” vom Orden der Hl. Elisabeth, zuständig. Sie kümmerten sich um jeden Einzelnen. Es waren Schwestern, die aus Schlesien geflohen waren. Nach ihrem Abzug im Jahre 1964 durch das Mutterhaus übernahm der Malteserhilfsdienst die Krankenpflege. Anfang der 70er Jahre kamen indische Schwestern nach Burgebrach. Ihnen folgte weltliches Personal.

Weltliche Schwestern aber waren damals ziemlich schwer zu bekommen. Deshalb betrachtete es die Landkreisverwaltung als eine Notwendigkeit, weltliche Schwestern selbst auszubilden. Eine Schwesternschule in Burgebrach mit geräumigen Wohn - u. Lehrraum war jetzt eine dringende Notwendigkeit.

Die kirchliche Weihe des drei Stockwerk hohen und ziemlich langen Gebäudes durch Weih­bischof Martin Wiesend fand im Juli 1967 statt. In einer der ersten Gruppen waren zum Beispiel 15 Schwesternschülerinnen. Einige von ihnen hatten vorher schon einen anderen Beruf. Chefart Dr. Erich Stahl und später Chefarzt Dr. Volker Lotze sowie ein Arzt aus Bamberg und eine gut ausgebildete Krankenschwester leiteten die Schulungen. Selbstverständlich gehörte eine Fremdlehre in einem anderen Krankenhaus mit zur Ausbildung. Die Ausbildungszeit für eine Vollschwester betrug damals zwei Jahre. Später wurde die Ausbildungszeit auf drei Jahre erhöht.

Stengelhaus

Die Ausweitung des Kreiskrankenhauses bewirkte auch, dass das Anwesen Pankraz Stengel(alte Haus Nr. 81, jetzt Hauptstraße 9) vom Landkreis Bamberg 1953 gekauft wurde. NachAbbruch des kleinen Bauernhauses entstand dort ein zweistöckiges Gebäude, während dieWirtschaftsgebäude platzmäßig weichen mussten. Hier war dann die Krankenhausapothekeuntergebracht. Die Familie Stengel aber wohnt seitdem in der Lagerhausstraße 19. PankrazStengel hatte nur eine kleine Landwirtschaft. Um den Lebensunterhalt etwas aufzubessern hattedie Familie früher drei Webstühle. Zwei dieser bettgroßen Webstühle standen in der Stube, einerstand in der Kammer (Schlafzimmer). Vom Vater übernahm Pankraz Stengel auch die Tätigkeitals „Krautschneider”. Das im Futterrübenfeld gewachsene Weißkraut kam fein geschnitten unterBeigabe von Salz in einen Holz - oder Tonbottich (Stücht) wo es dann zu Sauerkraut reifte. Inden Herbstmonaten zog er so mit seiner Krautschneidemaschine von Haus zu Haus.Transportiert hat er seinen „Krautschneider”, der einer kleinen Futterschneidmaschine glich undder von Hand betrieben wurde, mit dem Schubkarren.

Neues Krankenhaus

 Das neue Krankenhaus, die Steigerwaldklinik, oben am „Eichelberg” (Gemeindesee) ist seit dem 1. Januar 1998 in Betrieb. Der Umzug vom „alten“ - in das „neue Haus“, die Verlegung der Kranken geschah am 31. Dezember 1997. Doch bevor es soweit war, gab es ein Ringen, bezüglich der Wirtschaftlichkeit.: Entweder das alte Haus in der Ortsmitte wird großzügig modernisiert, was einen Kostenaufwand von zirka 60 Millionen erfordert hätte, oder ein totaler Neubau steht an.

Jetzt mehrte sich der Gedanke, ob man bei solch enormen Renovierungskosten doch nicht an einen Neubau denken sollte. Hier handelte der Landkreis weitsichtig, er entschied sich für einen Neubau. Das Grundstück oben am Eichelberg (Gemeindesee), im ganzen 10 ha. (Hektar), oder 100.000 qm, stellte der Markt Burgebrach dem Kreis unentgeltlich zur Verfügung.

Da ein totaler Neubau das einzig richtige war, liefen die Vorbereitungen auf vollen Touren. Geplant wurde nach dem neuesten Stand der medizinischen Technik. Bei der Größe hatten die Verantwortlichen 125 Betten im Auge. Doch nach dem damaligen Gesundheitsstrukturgesetz durfte nur ein Haus mit 116 Betten gebaut werden, was dann auch geschah.

Schließlich am 14. Oktober 1994 erfolgte der erste Spatenstich. Nach gut dreijähriger Bauzeit war es dann soweit. Die neue „Steigerwaldklinik“ präsentierte sich am 14.Dezember 1997 mit einem „Tag der offenen Tür“. Hier hatte die Bevölkerung Gelegenheit, das neue Krankenhaus zu besichtigen. An diesem Tag herrschte riesiger Andrang. Rund 10.000 Besucher wurden geschätzt. Die Gesamtkosten für den Neubau beliefen sich auf 70 Millionen DM (Deutsche Mark).

Um die Wirtschaftlichkeit des Hauses weiter zu stärken, erfolgte ein Anbau in Form eines Rondelles, der im Mai 2003 die kirchliche Weihe erhielt. Er enthält eine Praxis für Gefäßchirurgie, ein Sanitätshaus, einen Wellnissbereich, eine Praxis für Fußpflege, u. v. a.

Abbruch

Das erst wenige Jahrzehnte alte Schwesternwohnheim wurde zusammen mit dem Krankenhausbau im Jahr 2000 abgebrochen. Zuvor feierte die Jugend von Burgebrach in diesem Gebäude noch kräftig den Jahrtausendwechsel an Silvester. Auch die vom Kreis errichteten Schweineställe und die Garagen wurden von den Baggern nieder gewalzt. Das gesamte Areal des alten Krankenhauses einschließlich des „Stengelhauses“ ging vorher durch Kauf an die Gemeinde über. Die Abbruchkosten, die nicht unerheblich waren, hatte die Gemeinde zu tragen.

Die Firma Math. Metzner aus Mühlendorf war hier die wenigst nehmende Firma.