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Gemeindediener

Er war für alle Gemeindearbeiten zuständig. Vor allem die örtlichen Bekanntmachungen (Ausschälln) hatte er zu besorgen. Der letzte Burgebracher Gemeinde­diener war Georg Ruhl. Er versah dieses Amt bis 1974/1975. Die alte Haus Nr. war 97 a, später Treppendorfer Str. 7. Seit Ende der Tätigkeit von Georg Ruhl als Gemeindediener bis zum Erscheinen des ersten Mitteilungsblattes der VG. am 30. Juni 1978 erfolgten die Bekanntmachungen per Anschlag Durch das Mitteilungsblatt werden die Bürger genau über das Gemeindegeschehen informiert. Das Gemeindeblatt ist sozusagen das Sprachrohr der Gemeinde.

Nachtwächter

Ab Mitternacht ging er stündlich mit Laterne und Helibarde durch den Ort. Dabei sang er sein gewohntes Lied: „Ihä liebn Leut, lößts euch song - auf meinrä Uhä hots zwölfa

(= verschieden) gschlong - bewahrt euch voä Feuer und voä Licht - däß in der Nacht ka Brand ausbricht (oder - dass kein Dieb einbricht). - Gelobt sei Jesus Christus”.

Der letzte Nachtwächter war Albert Kälber. Er wohnte im Gemeindehaus, Hauptstraße 41. Die alte Hausnummer war 5. Bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg war er tätig. Seitdem gibt es in Burgebrach keinen Nachtwächter mehr.

Anekdote Einmal belauschten junge Burschen den Nachtwächter in der Fuchsengasse. Als Teufel verkleidet scheuchten sie den etwas furchtsamen Mann mit lautem Getöse. Von der Angst getrieben rannte der Ärmste jetzt nach Haus. Sichtbar erregt erzählte er es so seiner Frau. „Hobs Teifl gsäng. Hots Hönnla g’habbt, hots Schwenzla g’habbt, und wie hots brüllt”. (Diesen Spruch erlauschten sich einige Burschen am Fenster des Hauses vom Nachtwächter)

Polizeidiener

Er war mit einer Uniform bekleidet, hatte verschiedene Vollmachten und er sorgte allgemein für Ordnung im Dorf. Er war Bediensteter der Gemeinde. Der letzte Polizeidiener war Philipp Zahnleiter. Bis 1934/1935 versah er seinen Dienst. Seine Uniform wurde in früheren Jahren immer zum Theaterspielen ausgeliehen, wobei sie auch verloren ging. Gewohnt hat er bis 1934/1935 im Rathaus.

Türmer

Seine Kammer, sein Zimmer, war im Baderstor. Zur Nachtzeit hielt er wegen Feuer und Diebstahl Ausschau.

Flurer

Seine Aufgabe war es, sich umzusehen, damit draußen im Flur und im Wald nichts gestohlen wurde. (Vor allem Kartoffel und Obst). Bis zum kalten Winter 1941 /42 gab es bei uns sehr viele Obstbäume in der Flur. Das meiste Obst wurde zu Most verarbeitet. Most war das tägliche Getränk für die Bauersfamilie. Bier war für einen normalen Bauernhaushalt viel zu teuer. Erst mit dem Aufkommen des Hausbraurechtes verdrängte das Bier den Most immer mehr. Der Flurer musste sich auch umsehen, dass Wege und Gräben in Ordnung waren. Fritz Wittmann war der letzte Flurer. Bis um 1966/1967 versah er seinen Dienst. Die alte Haus Nr. war 38, die jetzige Straßenbezeichnung ist Raiffeisenweg 30.

Einwohnerwehr

Sie gab es von 1913 - 1923. Junge Burschen bewachten nachts in kleinen Gruppen den Ort. Alle zwei Stunden war Wechsel. Sie schützten den Ort hauptsächlich in den Jahren 1918 - 1923 wegen der Spartakisten (Revolutionäre), die aus München kamen.